Lymington, den 26. Juli 2015
Von Plymouth mit all seinen hohen Küsten und Befestigungsanlagen mitsamt dem dichten Verkehr konnten wir während der Einfahrt fast nichts sehen. Dafür konnten wir umso mehr hören: Nebelhörner, Glocken und Motorengeräusche. Selbst wir haben zum ersten Mal unser Nebelhorn benutzt.
Als am späten Nachmittag der Himmel aufriss, haben wir uns doch noch mit dem Bus in die Stadt aufgemacht.
Die Mayflower dagegen hat, wie wir ja alle wissen, in ungefähr 6 Wochen Massachusetts erreicht.
Dartmouth hat uns sehr gut gefallen.
Die versteckte Flusseinfahrt, geschützt mit den beidseitigen Türmen und Castles fuhr beim Einfahren noch mal ordentlich Wind auf. Dann haben wir am Town Pontoon zwei schöne Tage gelegen. Unsere Räder wollten nicht so recht zum Einsatz kommen. Axels Birdy fehlte eine Speiche und der Hinterreifen machte auch eine ziemliche dicke Backe. So sind wir nur hoch bis zu Kirche und Castle gefahren und haben von dort aus einen schönen Spaziergang an der Steilküste zur Compassbucht gemacht.
Ganz in der Nähe, in Greenway, ca. 2 sm flussaufwärts soll Agatha Christie ihren Sommersitz gehabt haben. Das Herrenhaus ist heute im Bsitz des National Trusts und natürlich zu besichtigen.
Weymouth empfing uns mit Kälte, Regen und Wind. Und einer strengen abweisenden Fassade. Als wir häher kamen, entdeckten wir einen sehr belebten und freundlichen Altstadthafen und hinter der Brücke eine ausgesprochen nette Marina mitten in der (großen!) Stadt mit vielen interessanten alten Häusern mit Zugang zu einem endlosen Strand.
Es goss allerdings so heftig, dass wir nach dem ersten Spaziergang zum Duschen (fast ein halber km auf dem Schlängel und natürlich auch wieder zurück) so durchnässt waren, dass wir auf unseren geplanten Frühstücksausflug verzichtet haben. Erst am späten Nachmittg trauten wir uns wieder ein bisschen „vor die Tür“, nicht ohne Schirm. Sicherlich hätte man hier noch viiiiiel länger bleiben können und dabei vieles entdecken können…
Am Samstag war mal wieder Sonne angesagt. Das stimmte auch und wir hatten einen schönen Segeltag in Richtung Yarmouth/ Isle of White. Als wir ankamen, hatte der Wind heftig zugenommen. Der Hafenmeister patroullierte mit seinem Rib vor der Hafeneinfahrt vor dem Schild „Harbour full“ und verwies uns auf die Moorings vor dem Wellenbrecher, sozusagen mitten im Solent. Nicht nur örtliche Regattas, auch der Americas Cup in Southampton und allgemein das Wochenende und die Hochsaison an sich hatten zu einem völligen Collaps geführt.
Wir haben auf die Moorings im Wind und Strom verzichtet und sind weiter nach Lymington gesegelt. Hier liegen wir nun mit immer mal wieder heftigen Böen bis 7 un 8 Bft am Dan Bran Pontoon, einen guten Spaziergang von dem hübschen alten Zentrum entfernt. SSS stand früher für Lymington: Salt, Smuggling, Ship building, heute gibt es nur noch ein S: Sailing!
Die Engländer segeln ungebrochen ihre Regattas, z. T. in Ölzeug mit fest gezurrter Kapuze, z.T. aber auch in kurzer Hose mit Sonnenbrille – wie gehabt…
Wir haben heute Morgen so gefroren, dass wir den Heizlüfter angemacht haben: Nur noch 17 Grad in der Schublade! Meine Güte, ich dachte, wir würden im Sommer nach Hause kommen. Und jetzt muss ich Axel täglich erklären, wie ich auf diese Idee gekommen bin.